Erfolgreiche NABU-Tour nach Deidesheim
Bei traumhaftem Frühlingswetter veranstaltete der NABU Hockenheim am letzten Samstag. den 29.03. die erste Exkursion des Jahres 2014, die die Teilnehmer an die Deutsche Weinstraße nach Deidesheim führte. Unter der Leitung von Guido Waldmann machten sich die 10 Exkursionsteilnehmer auf, um am Haardtrand entlang der Weinberge nach der Zaunammer zu suchen.
Die Zaunammer ist ein Wärme liebender Singvogel, der im Süden Europas weit verbreitet ist, aber in Deutschland nur an ganz wenigen Stellen Südwestdeutschlands vorkommt. Zaunammern sind unscheinbare, schwer zu entdeckende Vögel, die bei uns vor allem in der Pfalz in aufgelassenen Weinbergen punktuell vorkommen. Meist kann man die Zaunammer nur am monoton klappernden Gesang erkennen, da sie in der strukturreichen Landschaft optisch nur schwer auszumachen ist, obwohl die singenden Männchen meist gar nicht so versteckt sitzen.
Als die Exkursionsteilnehmer den Wallberg-Parkplatz am Rande des Waldes erreicht hatten, begrüßte sie schon lebhafter Vogelgesang. Von Zilpzalp, über Mönchsgrasmücke, Singdrossel und Zaunkönig sang alles, was zu dieser Jahreszeit schon anwesend ist. Sogar ein Kolkrabe lies ihnen im Vorbeiflug einen Gruß zukommen.
Mit Spannung machten die Gruppe sich auf, in Richtung der am Hang liegenden Weinberge. Dort und vor allem entlang der von blühenden Obstbäumen gesäumten Feldwege und den vielen Büschen und Hecken sind die Chancen am größten, die Zaunammer zu entdecken. Man musste nicht lange warten, tatsächlich schon nach 50 Metern meldete sich die erste Zaunammer. In einem alten Weinberg über uns wurde kräftig gesungen. Nur zu sehen war die Ammer erst mal nicht.
Der Weg führte weiter entlang der von Trockenmauern umgebenen alten Weinberge immer tiefer in das Blütenmeer der Obstbäume. Girlitze, Stare und Kohlmeisen sangen zuhauf und immer wieder dazwischen Zaunammern. Aus der Ferne hörte man auch ab und zu den Grünspecht (Vogel des Jahres 2014) rufen. Gelegentlich lies sich zwar eine der Zaunammern mal kurz beim Auffliegen sehen. Danach blieben sie aber erst mal in den Tiefen der Büsche verschwunden.
Andere waren da nicht so scheu. Bluthänflinge ließen sich beim Nestbau beobachten, ein fast weißer Mäusebussard schraubte sich in den Himmel und die ersten Schmetterlinge tanzten durch die Frühlingsluft. Auch die ersten Mauereidechsen waren schon unterwegs.
Doch schließlich war es dann doch so weit. In einem blühenden Kirschbaum direkt vor den Exkursionsteilnehmern setzte sich eine Zaunammer und ließ ihr Lied erklingen. Nun konnte man ausgiebig beobachten und fotografieren. Insgesamt konnten neun Zaunammern auf dem Weg ausgemacht werden. Eine Menge, wenn man bedenkt, dass es in ganz Deutschland nur rund 300 Brutpaare gibt.
Voll Freude machte sich die Gruppe nach einer tollen dreistündigen Beobachtungstour auf den Rückweg und ließ den schönen Vormittag mit einem Mittagessen im Gutsausschank Spindler in Forst an der Weinstraße ausklingen.
(Text Guido Waldmann, Fotos Doro Koch )
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